Mein Kind zu Fuss unterwegs

Folgende Fakten helfen Ihnen, das Verhalten Ihres Kindes im Strassenverkehr besser zu verstehen.

Kinder sind schnell abgelenkt

Kinder nehmen Dinge anders wahr als Erwachsene. Unterwegs auf der Strasse fassen Kinder daher viele Situationen ganz anders auf und reagieren entsprechend unerwartet.

Ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf visuelle Reize, wie spielende Kinder, eine wehende Fahne im Wind, ein cooles Plakat.

Erst ab 14 Jahren sind Kinder in der Lage, sich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Das macht Kinder für Verkehrsteilnehmende oft unberechenbar.

Kinder lernen von Vorbildern

Im Kindergartenalter lernen Kinder vor allem durch Nachahmen. Sie orientieren sich an Eltern und anderen Erwachsenen. Insbesondere an Ampel und Zebrastreifen ist es wichtig, dass Kinder das richtige Verhalten lernen und Erwachsene ein gutes Vorbild sind. Also bitte erst gehen, wenn die Ampel grün zeigt!

Kindern fehlt es an Einfühlungsvermögen

Bis zum Alter von acht Jahren handeln Kinder sehr ich-bezogen. Deswegen können sie sich nur schwer in andere Personen hineinversetzen. Sehen sie zum Beispiel ein fahrendes Auto, gehen sie davon aus, dass das Auto sie ebenfalls sehen kann. Auch verstehen sie nicht, dass es nicht sofort anhalten kann, sondern einen Bremsweg benötigt.

Kinder haben eine längere Reaktionszeit

Kinder haben eine erheblich verzögerte Reaktionszeit und damit ein erhöhtes Unfallrisiko. Herannahende Autos oder Fahrräder bemerken sie daher später als Erwachsene. Erst mit ca. 15 Jahren ist ihre Reaktionsgeschwindigkeit voll entwickelt.

Kinder können Distanzen und Geschwindigkeiten weniger gut einschätzen

Die Raumwahrnehmung von Kindern bis 12 Jahre ist anders als bei Erwachsenen. Aus diesem Grund können Kinder Distanzen und Geschwindigkeiten weniger gut einschätzen. Sie wissen nicht, wie schnell ein Auto fährt oder wie viel Zeit sie haben, um eine Strasse zu überqueren.

Kinder haben eine eingeschränkte Sicht

Kinder haben aufgrund ihrer Körpergrösse eine begrenzte Sichthöhe. Sie können daher gewisse Strassenabschnitte schlecht überblicken und sind selber schlecht sichtbar für andere Verkehrsteilnehmende. Ihr Blickfeld ist zudem ein Drittel kleiner.